Sonntag, 4. August 2013

Danke

So das Jahr ist nun auch zu Ende und morgen früh begebe ich mich ins Flugzeug, auf den Weg nach Deutschland. Ich möchte mich bei allen Personen dafür bedanken, dass sie mir dieses wundervolle und wertvolles Jahr, eine Zeit die mein leben jetzt schon prägt und prägen wird, ermöglicht haben. Als erstes ist das meine Familie, die Franziskaner, darunter vor allem Klaus, Ansgar und Francis, und alle Menschen in der Aldea.
Auch bedanken möchte ich mich bei allen die mich dieses Jahr hier in Bolivien über geduldig und mit viel "cariño" begleitet, geholfen , Eva, meine Mamá, Hermano Robert, René Mattos, Yenny, Pamela, Pierre, alle Kinder innerhalb der Aldea und viele mehr. Ich habe hier sehr viel für ein Leben mitnehmen können und vor allem habe ich eine Familie und Freunde gefunden.
Danke auch an alle, die mich von Deutschland begleitet haben, meine Eltern, mein Bruderherz, mein Opa und Oma, die immer hinter mir standen.Danke an all meine Freunde, die mich das Jahr über nicht vergessen haben, mich begleitet haben und mir Kraft gegeben haben. Und selbst von hier aus sich meiner Probleme angenommen haben, danke.

Liebe Grüße und bis Dienstag

Euer Jens

Montag, 29. Juli 2013

Der Abschied aus der Aldea

Am Samstag den 13. Juli gab es ein riesen Abschiedsfeier auf dem Sportplatz für Eva und mich. Die Tias haben Empanadas gemacht und jedes Casa hat seine Tische auf den Sportplatz gestellt und einen Tee getrunken. Die Kinder haben für uns getanzt und die Tias haben zusammen mit Eva meinen Wunschtanz vorgeführt. Wir haben jedem Casa ein Abschiedsgeschenk geschenkt und für sowohl die Tias, als auch für die Kinder gab es "Süßigkeiten werfen". Für die Tias gab es sogar auschließlich deutsche Schokolade und alle haben sich drauf gestürmt. Am Ende hat meine Mamá und der Hermano ein paar Worte zu uns gesagt, ich konnte nicht viel sagen, da ich von meinen Gefühlen sehr überwältigt war. Eine wunderschöne Abschiedsfeier, die leider auf Grund des Regens zu schnell enden musste.
Meine Mamá und ich!


Hermano!


die tanzenden Tias!

Am Sonntag, dem Tag der Abreise, hat meine Mamá noch mein Lieblingsessen gekocht und wir haben wir die Könige gegessen, gelacht und viel geredet. Am Abend sind Eva und ich noch durch jedes Haus gegangen und haben uns nochmal verabschiedet, da dies am Vortag nicht möglich war.

Es war schwerer sich von hier zu verabschieden, als von Deutschland, ich will zwar zurückkehren,
aber weis leider auch nicht wann, und wer dann noch in der Aldea sein wird. Mir ging es am Sonntag Abend üerhaupt nicht gut, mir war schlecht und ich hatte Kopfschmerzen, auf Deutschland konnte ich mich noch gar nicht freuen. Die Menschen, die ich dort kennen und lieben gelernt habe, werde ich immer in Errinnerung und in meinem Herzen behalten.

Reise Nr. 2



Nachdem ich mich von der Aldea am Sonntag den 14. Juli verabschiedet habe, ging ich mit Eva zusammen am Montag auf Reisen. Unser erstes Ziel war Potosi und die Minentour. Wir sind mit einer Gruppe von Touristen (es war anfangs sehr schwer immer wieder von Spanisch zu Englisch und umgekehrt zu wecheln, dies ging aber nach einiger Zeit und am Ende der Reise, hatte ich kaum Schwierigkeiten mehr) in eine Silbermine gegangen. Anfangs wurde uns gezeigt, wie die einzelnen Mineralien aus dem Gestein getrennt werden, danach ging es in die Mine. Es war sehr beeindruckend und auch nicht einfach. Es war eng, staubig und man bekam sehr schlecht Luft. Hinzu kam die Höhe von 4000 Meter, an die ich mich nach einem Tag noch nicht gewohnt habe. Wir befanden uns 2 Stunden innerhalb der Mine, haben den Arbeitern einige Geschenke überreicht, unter anderem Dynamit, das wir zuvor legal kaufen konnten. Wir haben ein bisschen gearbeitet und mit den Arbeitern geredet, nach zwei doch harten Stunden, waren wir wieder außerhalb der Mine und ich war auch froh drum. Dennoch war die Minentour ein einmalige und super Erfahrung und hochinteressant.








Danach sind wir nach Tupiza gefahren, um von dort die Tour zum Salar de Uyuni zu machen. Wir haben zwar nicht das gesehen, was wir sehen wollten, aber es war ein riesen Abenteuer und ich bin froh, dass wir alle heil rausgekommen sind. Ursprünglich wollten wir durch den Nationalpark fahren, um dort die Lagunen, Flamingos und andere Sehenswürdigkeiten zu Gesicht zu bekommen.  Da wir uns aber im Winter befinden und die 5000 Meter-Marke (wir befanden uns durchgängig zwischen 3500 und 5000 Meter!) dafür überbrücken müssten, hat es zum allem Übel so stark geschneit, dass wir nicht passieren konnten. Wir steckten in diesem Schneesturm fest und es war auch nicht leicht zurück zu kehren. Zum Glück haben wir es noch geschafft; andere mussten mit Helikopter herausgeholt werden. Als alternative haben wir dann viele von der Natur geformte Steine gesehen, die schwarze Lagune und Mumien von vor über 2000 Jahren. Am Ende sahen wir noch den Salar de Uyuni, den wir schon kannte, aber nicht so, da er damals mit Wasser bedeckt war.

Llamas



Ab ins Bett!


Gruß an Herrn Adam!




Die haben wir hingehängt!

Von Uyuni sind wir über La Paz nach Rurrenabaque gereist. Dort hatten wir ein wunderschönen Abschluss unserer Reise. Wir hatten ein 3-Tages Tour im Amazonasgebiet. Auf dem Boot sind wir auf einem Fluss gefahren, sahen Alligatoren, Flussschweine, Kapuzineräffchen, rosa Flussdelphine und viele Arten von Vögeln. Eine sehr entspannte Tour, wir sind Piranhas fischen gegangen, auch wenn wir keine gefangen haben, sondern nur Sardinen und gingen Anaconda suchen, die leider ohne Erfolg war. Sind schwimmen gegangen, wo die Delphine schwammen und haben Affen gefüttert. Dies war auf jeden Fall der schönste Teil  unserer Reise.




Füttern!


Anaconda suchen!


Nun ich bin ich noch eine Woche in Santa Cruz, ich werde mich mit Freunden treffen, Einkäufe tätigen, einige Dinge für Deutschland vorbereiten und mich selbst auf Deutschland vorbereiten.
Mir geht es soweit gut, auch wenn der Abschied von meiner Aldea in San Jose immer noch sehr schwer fällt und ich werde hier nicht nur glücklich weg gehen.

Dienstag, 9. Juli 2013

Mein Abschied

Für meinen Abschied habe ich in der Residenz Pizza gebacken. Da ich am Donnerstag noch auf Campo gehe und sehr viel Zeit mit ihnen dort verbringen kann, ist es nicht so schlimm, das ich es nicht mehr in Schwimmbad mit ihnen geschafft habe.
Für meinen Abschied in meinem Casa sind Eva und ich mit unseren beiden Casas zusammen ins Schwimmbad gegangen. Wir haben dort gegrillt und wie Könige gegessen. Ein wunderschöner Tag, die Kinder hatten viel Spaß und wie man sieht, auch meine Tia ist am Ende noch ins kalte Wasser gesprungen.  





Auf dem Feld

Einer meiner schönsten Zeit war in der vergangen Woche. Da in der letzten und in dieser Woche Ferien  sind, gehen die Jungs aufs Feld um dort zu arbeiten und zu schlafen. In der letzten Woche bin ich mitgegangen und habe mit den Jungs gearbeitet und sehr viel Spaß gehabt. Da es so schön war gehe ich diese Woche am Donnerstag nochmal für 2 Tage, obwohl ich am Sonntag abreise und meine Abreise auch vorbereiten muss. Morgens und am Nachmittag haben wir Gras geschnitten und am Abend saßen wir am Lagerfeuer, haben Spiele gespielt. Ich habe American Football eingeführt, wir waren nachts und auch einmal Mittags Angeln. Der Platz zum Schlafen war zwar gering, zu zweit im Bett, aber es war eine wunderschöne Zeit nur unter Jungs auf dem Feld. In der letzten Nacht haben wir „patasca“ gekocht. Eine Art Frikase aus Rinderkopf. Es ist zwar ein bisschen angebrannt aber nachts zusammen auf Feuer zu kochen und währenddessen quatschen, Geschichten erzählen, gleicht das wieder aus. Ich freu mich schon riesig auf Donnerstag und die Jungs erwarten mich schon.
Mittagessen kochen!

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Zuckerrohr essen!



Der Sportlehrer und ich!


11 Jungs in einem Zimmer, pro Bett 2 Personen!

Ein paar der Jungs

Patasca!

Der Besuch

Am 17. Mai kamen meine Eltern, mein Bruder Svenodon  und Florian zu Besuch. Sofort haben sie Bolivien von seiner besten Seite kennen gelernt. Die Bolivianier hatten alle Straßen blockiert, was das abreisen von Santa Cruz erschwert hat. Wir haben uns zuerst ein bisschen in Santa Cruz umgeschaut und viel zu essen getestet. Wie es in Bolivien so ist kommt man dennoch irgendwie von A nach B. So sind wir dann doch erfolgreich nach San Jose, zu mir nach Hause, gelangt und meine Familie haben meine Aldea und mein Dörfchen kennen gelernt. In San Jose haben wir eine verbracht und zwischendurch sind wir 2 Tage mit Pierre, einem Freund von Eva und mir,  und seiner Familie nach Santiago de Chiquitos gefahren. Dort haben wir Steffen, einen schwäbischen Biologen, der das Glück in Bolivien gefunden hat und dort ein Hotel führt, kennen gelernt. Zu essen gab es natürlich Kässpatze. Von dort aus sind wir zu den heißen Wasserquellen gefahren.  Ein Tag in heißem Vulkanwasser entspannen; besser als jedes Leuze. In der Aldea habe ich meiner Familie vor allem mein Casa vorgestellt, aber da auch der Muttertag in dieser Zeit war, gab es auch eine Feier in der Direktion, und alle, auch Herr Adam, hatten Spaß auf die bolivianische Musik zu tanzen.

Nach der Woche in San Jose sind wir noch nach Samaipata gereist und haben dort den Amboro Park besucht. Da ich leider kaum Bilder geschossen habe, kann ich kaum Bilder in meinen Blog stellen. Viele von euch, haben das Video, das mein Vater gemacht hat, schon gesehen. Wer es noch nicht gesehen hat, kann gerne meinen Vater nach dem Video fragen.





Die Zeit vergeht

Hallo alle zusammen. Die Zeit hier in Bolivien verfliegt wie im Fluge und ich komme kaum dazu mich um meinen Blog zu kümmern. Ich bitte dafür um euer Verständnis. Die letzte Woche in meiner Aldea  ist nun angebrochen und am Sonntag geht es auf meine letzte Reise, bevor ich nach Deutschland zurückkehre. Wie es mir dabei geht? Man sagt immer, man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Leider ist das auch der Punkt, wann es am schwierigsten ist Abschied zu nehmen. Ich kann mich noch gar nicht auf Deutschland freuen, was sich nach der Reise von 2 Wochen vielleicht ändern wird.

Bienenstich!


Es ist viel passiert seitdem ich euch das letzte Mal geschrieben habe. Ich habe meinen 20. Geburtstag gefeiert. Eva hat einen Deutschen Kindergeburtstag mit Topfschlagen und blinde Kuh organisiert in der Direktion mit unseren beiden Casas organisiert. Das traditionelle Eintauchen in die Torte durfte dennoch nicht fehlen.













Am Tag des Kindes haben wir natürlich auch eine Feier für die Kinder organisiert. Es gab Süßigkeiten für die Kinder, jedes Kind bekam neue Flip Flops, und für jedes Casa gab es neue Unterwäsche. Wir in der Direktion haben uns nach einer bekannten Kinderserie hier verkleidet und einen Tanz vorgeführt. Auch den Makarena-Tanz  haben wir vorgeführt und später haben die Kinder mitgetanzt. Ein schöner Tag und die Kinder haben mich einige Tage danach immer noch mit „Don Ramon“, die Figur, die ich gespielt habe, angesprochen.


Mein Arbeit als Nachhilfelehrer in Mathe und konnte ich weiterhin ausführen. Auf Grund dessen, dass die Sozialarbeiter ein neues Projekt gestartet haben wurde es schwer das Fußballtraining am Laufen zu halten. Das Projekt, das daraus besteht den Jugendlichen innerhalb der Aldea eine weitere Chance außerhalb der schulischen Bildung zu geben, findet 3 mal in der Woche abends statt; genau in der Zeit, in der die Jugendlichen auf den Sportplatz gehen.  Die Jugendlichen lernen Nähen, Malen und eine Art Basteln und bekommen, wenn sie 2 Jahre an dem Kurs teilnehmen, ein offizielles Zertifikat für spätere Bewerbungen. Außerdem ist das Kolosseum immer noch nicht geöffnet, was das trainieren erschwert hat.
Neben meiner alltäglichen Arbeit gab es natürlich auch andere Arbeit. Da die Aldea auch Mais produziert, kam innerhalb kürzester Zeit ein Haufen von Mais in die Aldea. In dieser Zeit haben wir sehr viel „Tamal“ gekocht. Es besteht aus Mais, Milch, Butter und Käse. Diese Masse füllt man in die  Blätter und kocht sie entweder, oder backt sie im Offen aus.



Als eine Spende von Tomaten in die Aldea  kam, die eine solch riesige Menge war, die keiner essen konnte, hatten Eva und ich die Idee Ketchup zu machen. Wir haben mit unseren beiden Casas die einen ganzen Tag und eine Nacht Ketchup gekocht.



Am 1. Mai, der Tag der Arbeit, gab es auf der Plaza von San Jose ein Art „Straßenfest“  bei dem wir die Produkte aus dem Projekt der Sozialarbeiter, das ich oben erwähnt habe, verkauft haben. Es hat richtig Spaß gemacht mit den Kindern zu verkaufen und man sehen können, wir die Kinder in ihre Aufgabe als Verkäufer hereingewachsen sind. Als Belohnung für die fleißigen Verkäufer sind wir dann ins Schwimmbad gegangen.





Anfang Juni kam der Padre Helmut Nann. Ein Spender der Aldea, der die Aldea schon seit über 10 Jahren unterstützt und jedes Jahr zu Besuch kommt. Wir haben sehr viel für den Besuch vorbereitet, zum einen die Aldea schön hergerichtet und mit den Kinder Tänze vorbereitet. Wir haben in der Zeit viel und gut gegessen und zum Abschied gab es natürlich eine Feier auf dem Sportplatz und die Kinder und die Tias haben einige Tänze vorgeführt. Auch Eva und ich haben bei den Tänzen teilgenommen.
 
In der Mitte Padre Helmut Nann