Sonntag, 14. April 2013

Mein Start ins 2. halbe Jahr



In der Aldea angekommen erwarteten uns die Kinder und freuten sich uns wieder zu sehen, ich war auch sehr glücklich, wieder in meinem Bolivianischem zu Hause zu sein. Da die Schule im Februar wieder angefangen hatte und ich am 19. Feburar ankam, musste ich die Kinder wieder in den Kindergarten bringen. Außerdem habe ich in der ersten Woche ein Konzept entwickelt wie ich effektiver Mathenachhilfe geben kann. Am Anfang habe ich 17 Kindern 2mal die Woche eine Stunde Mathenachhilfe gegeben. Ich habe mir also einen Stundenplan aufgestellt und diesen auch ausgeführt. Nun habe ich es wieder gewechselt und gebe  pro Klassenstufe Kurse. Gerade habe ich die 6., 7. und 8. Klasse, denen ich Matheunterricht und extra Übungen gebe. Eine Arbeit die zwar mehr stress macht, aber meiner Meinung nach noch effektiver ist. Außerdem habe ich angefangen  mit Hilfe des Sportlehrers den Mädchen Basketballtraining anzubieten, dass diesen auch sehr gefällt. Den Jungs geben wir Fußballtraining, wo es aber mehr Diskussionen gibt, da einige trainieren wollen und andere aber nur spielen.
Weiterhin machen wir einmal im Monat den Te de Tias und ein Kinoabend mit den Kindern steht für nächste Woche auch in Planung.

Liebe Grüße

Euer Jens

Meine Reise



Nach dem Zwischenseminar ging es zu dritt, Eva, Fredi und ich nach La Paz. Aus einer 8-Stündigen Fahrt wurde schnell eine 17-Stündige, da ein Teil eines Berges abgekracht ist und somit auf der Strecke von Cocha nach La Paz tote Hose war. Auf Grund dessen, dass ich eine Woche in Cocha (ca 2500 m) brauchte ich nicht all zu viel Zeit um mich an die 3600 Meter von La Paz zu gewöhnen. In La Paz haben wir die Stadt erkundet, den Aussichtspunkt besucht und haben einen Tagesausflug nach Tiwanaku, eine Ausgrabungsstädte, mit der "Puerta del Sol" gemacht.
La Paz
Nach La Paz sind Eva und ich alleine weiter zur Isla del Sol gereist. Eine wunderschöne Insel. Wir haben uns mit einer anderen Deutschen, einem Chilenen und einer Südafrikanerin, die Deutsche ist und in Australien lebt angefreundet. Wir haben zusammen gekocht und den ersten Abend auf der Insel verbracht. Am Nächsten Tag sind wir vom Süden nach Norden gelaufen, begleitet haben dazu uns noch zwei Brasilianier, mit denen man sich sehr gut unterhalten konnte, wähend man die Landschaft genossen hat. Auf 4000 Meter höhe war der Spaziergang von 3 Stunden dennoch Leistungssport. 



Ein kleiner Geschmack der Isla
Nun sind wir gemeinsam mit der Deutschen, die in Brasilien studiert und auch am Reisen war, nach LA Paz zurück gefahren um die Straße des Todes mit dem Mountainbike runterzufahren. Ein Erlebnis und Abenteuer, das ich jedem, auch meiner Mutter empfehle. Ein viel größeres Abenteuer war jedoch, dass wir die selbe Strecke mit dem Auto wieder hoch gefahren sind, womit ich davor nicht gerechnet habe.

Danach wollten wir zum Karneval nach Oruru, Eva hat sich leider in dieser Zeit eine Starke Bakterielle infektion eingefangen, weswegen wir 3 weitere Tage in La Paz verweilten, Eva im Krankenhaus. Somit haben wir also den Karneval von Oruru verpasst, sind dafür nach Tupiza, der Wilde Westen Boliviensgefahren. Dort haben wir einen sogenannten Triathlon, der aus Reiten, Jeep fahren und Mountainbike besteht, gemacht. Die Landschaft mit vielen verschiedenen Farben in den Bergen war beeindruckend. Ein durchaus sehenwürdiger Ort. 
Gruss an Florian!



Nun blieb uns noch der Salar de Uyuni, der größte Salzsee der Welt, der auf Grund der Regenszeit mit Wasser bedeckt ist und sich somit ein Spiegel bildet, wodurch man nicht mehr weiß, wo der Horizont ist. Wir haben aber nur den 1-Tages-Trip gemacht, da es in der Regenzeit auch gefährlich ist. Ich werde eine 3-Tages-Tour auf meiner nächsten Reise mit einplanen. Nach dem Salar sind wir noch ein Tag in Sucre, der Hauptstadt Bolivien rumgeschlendert um danach weiter nach Santa Cruz zu Fahren. Diese Fahrt stellte sich jedoch als die Härteste dar. Die Strecke von Sucre nach Santa Cruz gilt als die gefährlichste und schlimmste Strecke Boliviens. Deswegen wollten wir eine der besseren Organisationen zum Reisen nehmen, diese waren leider alle ausgebucht und wir wollten wieder schnell nach San Jose zurück. Deswegen haben wir die letzte Organisation, die noch übrig war, genommen. Das sollte sich später rächen. Schon nach 2 Stunden ging der erste Reifen kaputt, was einen längeren Reifenwechsel zu Folge hatte. Deswegen konnten wir auch nur langsam weiterfahren, weswegen wir deutlich verspätet und übermüdet in Santa Cruz ankamen.
Dies war auch unsere Ende einer langen, anstrengenden aber auch schönen Reise. Ich war dennoch glücklich wieder in meiner Aldea anzukommen






Salar de Uyuni




DAs Zwischenseminar



Endlich gibt es wieder neues aus meinem Jahr. Leider ist es mir nicht gelungen die Blogeinträge früher zu schreiben, da ich nach der Reise viel am Hut hatte und auch meinen Zwischenbericht schreiben musste.
Ende Januar hatten wir unser Zwischenseminar in dem es darum ging das erste halbe Jahr zu reflektieren und sich gedanken über das folgende zu machen. Ausserdem war es mal wieder schön, die anderen Freiwillige zu treffen und sich über die Projekte, die Erfahrungen auszutauschen. Ich fühlte mich die 6 Tage wie ein König, es gab warme Duschen, ein weiches großes Bett und Waschmaschinen, alles das was es in meiner Aldea nicht gibt. 
Ein Tag haben wir zusammen in Cochabamba verbracht um vor allem die Projekte der drei Freiwilligen in Cochabamba kennen zu lernen. Das erste war das Projekt Nueva Horizonte, das in einem der ärmsten Viertel Cochabambas aufgebaut wurde. Es besteht aus einem Kindergarten, einer Schule und einem Krankenhaus.
Danach haben wir die Straßenkinder kennen gelernt, Bilder, die einem im Gedächtnis bleiben. 13 Jährige Jugendliche, die durch das Schnüffeln von Kleber wie 30 aussehen und keine hohe Lebenserwartungen haben. Einige können durch das Schnüffeln sich nicht mehr richtig artikulieren. Diese werden von dem Projekt Estrellas de la calle zwei mal in der Woche besucht. Sie werden medizinisches Behandelt und die Arbeiter und Freiwilligen beschäftigen die Jugendlichen indem sie mit ihnen Reden oder Fussball spielen, was sie einige Zeit vom Kleber schnüffeln abringt. Die Jugendlichen finanzieren sich durch verschieden Dinge, wie Schuhe putzen, Straßenkunst oder Diebstahl. Für mich ein durchaus interessantes, aber auch hartes Projekt, in dem ich mir hätte vorstellen können auch zu arbeiten.
Das dritte Projekt, das wir besucht haben arbeitet mit Prostituierten und deren Kinder. Den Frauen wird Handwerkskunst, wie Nähen beigebracht und Psychologen arbeiten mit den Frauen. Den Kindern wird ein schönes Umfeld im Kindergarten geboten.
Am Ende des Tages waren wir noch auf dem Christo, dem Aussichtspunkt von Cochabamba.
Im gesamten war es eine schöne Woche mit einer duften Truppe, ich freu mich schon auf das Rückkehrerseminar.



Cochabamba











Die dufte Truppe!